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weltsozialforum: usa am pranger

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der umzug von brasilien nach indien hat frischen wind in das weltsozialforum (wsf) gebracht. wie nicht anders zu erwarten zog sich die menschenverachtende politik der usa wie ein roter faden durch die veranstaltungen. immer mehr menschen erkennen die gefahr, die von dem allmachtsanspruch eines g.w. bush und der eigentlichen lenker hinter ihm ausgeht. zugegebenermaßen hat es auch keine andere administration so gründlich geschafft, die welt gegen sich aufzubringen. neu ist, das nun auch die stimmen der kritiker aus dem eigenen land immer lauter werden. so rief der ehemalige us-justizminister clark offen zum widerstand gegen sein land auf und verwies darauf, das die usa mehr waffen als der gesamte rest der welt haben. auch warnte er vor der kontrolle der uno durch die vereinigten staaten. 'wenn sich daran nichts ändere, werde es bald für niemanden mehr sicherheit geben. um das überleben der uno zu sichern, müsse sich die welt gegen die usa auflehnen'.

in das gleiche horn stieß auch die iranische friedensnobelpreisträgerin ebadi und forderte die mehr als 100000 teilnehmer am wsf dazu auf, druck auf ihre regierungen auszuüben, damit diese ihre beziehungen zu den usa überdenken. aber auch die deutsche regierung bekam von ebadi ihr fett weg. diese wurde unmißverständlich dazu aufgefordert, sich für den export von chemiewaffen an den irak zu entschuldigen und entschädigungen zu zahlen. viele iraner kamen wären des achtjährigen irak-iran-krieges durch solche waffen um oder leiden noch heute unter den folgen des giftgases. massiv kritisiert wurde der ausverkauf des irak nach der widerrechtlichen besetzung durch die koalitionstruppen, zugleich wurde zur unterstützung des irakischen widerstandes aufgerufen. natürlich standen erneut auch die folgen des weltweit um sich greifenden neoliberalismus im mittelpunkt. militäreinsätze wie der im irak sind immer auch wegbereiter, um den großkonzernen neue märkte und ressourcen zu erschließen.

und was läuft in deutschland? während sich millionen fernsehzuschauer daran ergötzten, wie sich abgehalfterte stars aus der zweiten liga im australischen urwald zum affen machten, heckt die regierung pläne aus, die bundeswehr zur weltweit einsetzbaren interventionsarmee umzubauen (natürlich immer im deutschen interesse). dem wegfallenden wehr- und zivildienst soll als neuer zwangsdienst ein 'soziales pflichtjahr' nachfolgen. dieses hätten wohl vorrangig die damen und herren politiker (und manager) selber nötig, da es vor allem diese sind, die schon lange jeden bezug zur sozialen realität verloren haben. bei der gleich miesen bezahlung wie für normalsterbliche, versteht sich!

politik und wirtschaft