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bush und sein 'zäpfchen'volker pispers, scharfzüngiger kabarettist, hat angela merkel schon vor jahren im zusammenhang mit ihrer anbiedernden haltung gegenüber dem us-präsidenten als bush-zäpfchen bezeichnet. und dieser rolle ist sie auch beim bush-besuch in mecklenburg-vorpommern wieder perfekt gerecht geworden, der ja zudem auf ihre eigene einladung hin erfolgte. von kritik an guantanamo und anderen folterknästen war keine rede mehr und nach bekanntwerden der israelischen aggression gegen den libanon war sie mit bush sofort der meinung, das israel das recht habe, mit den gewählten mitteln auf die entführung zweier soldaten zu reagieren (bombenabwürfe mit bis jetzt dutzenden toten, seeblockade). später rief man israel dann zumindest noch auf, das man bitte nicht die junge libanesische demokratie destabilisieren möge. die medien haben wie bei einem königsbesuch in erster linie unkritische hofberichterstattung betrieben und nichtigkeiten zum wichtigen ereignis hochstilisiert. ja, angela merkel und george w. bush zeigten wahrlich einigkeit. recht und freiheit sind dabei leider auf der strecke geblieben, zumindest im gesamten umkreis, in dem sich der us-präsident bewegte. das sperrgebiet in stralsund glich einer geisterstadt, da die bewohner ihre häuser nicht verlassen und nichtmal ihre fenster öffnen durften, was schon für sich eine mißachtung fundamentaler grundrechte darstellt. ähnlicher mummenschanz lief freilich zuvor auch schon bei bush-visiten in mainz 2005 und in diesem jahr in wien und budapest ab, was nur zeigt, wie schnell demokratische rechte kurzfristig ausgesetzt werden, wenn es den regierenden geboten erscheint. selbst wer keine 'finsteren absichten' hatte und sogar eine us-fahne aus dem fenster hängen wollte, bekam sofort polizeibesuch, wie man den tagesthemen entnehmen konnte. da der gute mann der anweisung, auch die vorhänge zuzuziehen, mangels selbiger nicht nachkommen konnte, blieb die polizei kurzerhand solange in der wohnung, bis der unbeliebteste staatsführer der welt vorbeigefahren war. an den präsidenten herangelassen wurde lediglich ein handverlesenes, us-freundlich gesonnenes publikum, und abkommandierte bundeswehrsoldaten mußten sich als fähnchenschwenker betätigen. neue erkenntnisse indes dürfte das zusammentreffen kaum gebracht haben und auch dem absturz der großen koalition in der gunst der bevölkerung dürfte das anbiedern bei bush kaum entgegenwirken. |