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zwangsarbeit und monopolistenfreude

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dieser 31.januar war doch mal wieder ein tag ganz nach dem geschmack der herrschenden klasse und alle drei gründe dafür lieferte uns 'superminister' wolfgang clement. so will er für alle unter 25jährigen die zwangsarbeit wieder einführen, weil sich zuviele 'absetzen' würden und alle menschen einmal 'die erfahrung der arbeit' bekommen müßten. richtig, das gab es schon mal: ab 1932 unter reichskanzler von papen und damals nannte man das 'arbeitsdienst', unter den nazis wurde daraus der 'reichsarbeitsdienst' mit arbeitspflicht für jedermann. das wird die klammen kommunen freuen und sicher würden auch genug zwangsarbeiter für die notleidende industrie übrig bleiben. es ist doch immer wieder erfrischend, wie sogenannte sozialdemokraten neuerdings auch auf die 'errungenschaften' des dritten reiches zurückgreifen.

zum zweiten schlag holte clement gegen die noch beschäftigten aus. eine lockerung des kündigungsschutzes ist im hartz-papier ohnehin schon vorgesehen, aber nach vorstellungen in clement's ministerium will man nun bei anstehenden kündigungen soziale belange wie beschäftigungsdauer oder die anzahl von kindern nicht mehr gelten lassen. in zukunft sollen die unternehmen nach gutdünken entscheiden können, wer zu gehen hat. clement dementiert zwar noch, aber die vergangenheit lehrt uns, das politiker-dementis nur eine andere form der bestätigung sind. der unterstützung aus den reihen von union und fdp darf er sich wohl sicher sein. man darf gespannt sein, wie standhaft sich die gewerkschaften zeigen, insbesondere wenn sich die front aus unternehmern und medien auf sie einschießt.

den schlußpunkt setzte schließlich die endgültige genehmigung der übernahme von ruhrgas durch den energiekonzern e.on. nachdem clement schon das kartellamt überstimmte und seine erlaubnis erteilte, haben nun 'überraschend' auch alle kläger dagegen ihre klagen zurückgezogen. ja, geld ist schon ein wunderbares schmiermittel. und da der zukünftige monopolkonzern die preise ohnehin nach belieben diktieren kann, wird der verbraucher das kleine loch in der unternehmenskasse sicherlich schnell wieder auffüllen. und die durch die fusion nicht mehr benötigten mitarbeiter können ja alle ich-ag's aufmachen. da bleibt einem eigentlich nur noch eines zu sagen: heil clement!

politik und wirtschaft