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deutschland im mai 2006

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deutschland im mai 2006, da bereitete bislang eigentlich nur das frühsommerliche wetter nach dem langen winter für positives befinden. aus politik und wirtschaft dagegen kommt nichts neues, nur das mehr oder minder gescheiterte 'reformen' nun sogar noch verschärft werden sollen. da sich trotz der nahenden fußball-wm keine echten terroristen im lande entdecken lassen, schießt man sich nun verstärkt auf die erwerbslosen ein, die nach meinung der politik schuld an den hohen kosten von hartz iv sind. da wird mittels der medien gezielt stimmung gegen angebliche faulpelze und schmarotzer gemacht und eine ganze bevölkerungsgruppe kriminalisiert, während die großkonzerne trotz immer neuen rekordgewinnen gleichzeitig weiter arbeitsplätze abbauen. der besser informierte teil der gesellschaft weiß freilich nicht erst seit dem panorama-bericht vom 11.5., das die ursache vor allem bei jenen arbeitgebern zu suchen ist, die ihren mitarbeitern so wenig lohn zahlen, das diese sich noch einen zuschuß beim arbeitsamt erbetteln müssen. nicht zu vergessen die 1-euro-jobs, wo die träger der 'beschäftigungsmaßnahmen' deutlich mehr geld pro beschäftigtem bekommen als die betroffenen erwerbslosen. eine andere mär ist der in jüngster zeit ständig beschworene aufschwung. aber natürlich kann man vorgezogene käufe vor der mehrwertsteuererhöhung auch aufschwung nennen. der könnte bei konstant hohem benzinpreis und dem schock durch die heizkostenabrechnung (wir hatten ja bekanntlich einen langen und recht kalten winter) ein jähes ende finden.

zu gast bei freunden - eigentlich ein schönes motto für eine sportveranstaltung. wer sich nicht schon angesichts des sicherheitswahns und der allerorts geplanten überwachung angewidert abwendet (von dem ticket-geschachere mal ganz abgesehen), dürfte wohl zumindest bei der tatsächlichen gastfreundschaft im lande seine zweifel bekommen. rassistische übergriffe haben hochkonjunktur und einige unionspolitiker sind sich nicht zu schade dafür, den opfern eiligst zumindest eine mitschuld anzuhängen, um sich dem eigentlichen problem nicht stellen zu müssen. vielleicht würde es ja schon helfen, wenn man die schlapphüte vom bnd statt auf journalisten mal auf die rechte szene ansetzt. aber auch in der gesellschaft ist - mindestens hinter vorgehaltener hand - eine ablehnung all jener, die allzu anders aussehen oder denken, stark verbreitet. dies ist dann der ideale nährboden für leute wie den npd-fraktionsvize im sächsischen landtag, leichsenring, der es schön fände, wenn es die sonderzüge aus der zeit des dritten reiches auch jetzt wieder gäbe. selbstverständlich nicht für juden, sondern nur für böse linke, die die npd einfach nicht ungestört ihr braunes gedankengut unters volk bringen lassen.

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